Literaturfahrt(en)

Die Zeit rast.
Erst vor zwei Wochen war ich in Hamburg, um im Literaturhaus den siebzigsten Geburtstag meines Verlages zu feiern, in derselben Woche war der Release von Buch2, ich kann es nicht anders nennen, weil Release “loslassen” bedeutet, und nichts anderes muss man mit einem Buch, das ist ganz ähnlich wie mit einem Kind, das man umsorgt hat und behütet, und das irgendwann selber groß ist und hinaus will in die Welt.

Arche-Jubiläum_Sonnenberg, Ziefle, BergmannWir haben zu dritt gelesen an jenem Abend, Brittani aus “Heimflug” und Michel Bergmann aus “Alles was war” – unbedingt beide Bücher lesen. Also Sie, ich habe schon.

Später im Hotel haben wir unsere Bücher im Frühstücksraum vorgefunden, in einer Vitrine, schön beleuchtet. Warum meins unter einer Glasglocke steckt, und ob das eine Metapher oder einfach ein Platzproblem war, wer weiß das schon?

Parken war übrigens auch ein Abenteuer, aber es gab gute Gründe, mit dem Auto zu reisen, weil es eine Stationenreise war und Zug fast nicht machbar gewesen wäre, und außerdem war Streik. Und Stau, aber das ist eine andere Geschichte, denn zurück zum Parken, geparkt wird dort, ungefähr neben der Alster und hinter dem Bahnhof in einer Metallbox, die sich als Aufzug entpuppt, und man braucht gute, nichtklaustrophobe Nerven dafür. Und man muss gut zirkeln können. Sehr sehr gut zirkeln.

Hatte ich gesagt, dass ich das Fahrrad dabei hatte? Dass ich überhaupt eins besitze? Ich besitze eins und nehme es überall hin mit, weil es nichts bessers gibt, als eine fremde Stadt zu beradeln, auch wenn ich finde, die Radwege in Hamburg sind ganz schön schmal. Also ziemlich schmal.

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Die nächste Reise führt mich nach Tübingen, zur Buchpremiere, am 23.9. nämlich, dorthin könnte ich auch radeln, aber der ganze Rückweg geht 20 Kilometer lang bergauf, gefühlt zumindest, und das tue mich mir dann doch nicht an. Übrigens ist der Eintritt frei, und wenn ich vorher nicht erfahre, dass Ihr alle alle kommt, bin ich auch nur halb so nervös. Und freue mich umso mehr! 20 Uhr, in der Osianderschen Buchhandlung, das wäre toll.